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Herz-Jesu Kirche von 1957

Die Notkirche aus dem Jahre 1913 wurde lediglich als reiner Fachwerkbau ausgeführt, mit Backsteinen ausgemauert sowie mit Strohmatten verputzt. Diese Bauweise hielt natürlich den witterungsbedingten Anforderungen auf die Dauer nicht stand. Die Fachleute hatten ihr eine Lebensdauer von 25 Jahren gegeben. Um diese Zeit aber begann 1939 der 2. Weltkrieg. Durch die einsetzenden Flüchtlingsströme der Heimatvertriebenen aus dem Osten gegen Kriegsende 1945 wuchs die Einwohnerzahl von Pressig auf gut 2000. Die Menschen strömten in die Kirche, um Halt an ihrem schweren Schicksal zu suchen. Viele warteten, teils vergebens, auf die Heimkehr ihres Geliebten aus der Gefangenschaft. Die Gottesdienste waren ständig überfüllt. Es war klar, dass Pressig eine größere Kirche dringend benötigt.

Und das konnte keiner besser bewerkstelligen, als der damalige Ortsgeistliche, Hochwürden Pfarrer Georg Bank, der „Bank Schorsch“, wie ihn das Volk nannte und der zu dieser Zeit bereits mehr als 20 Jahre die „Herz-Jesu“ Pfarrei betreute. Und so entstand unter vielen widrigen Umständen im Jahre 1956/57 dieses neue „Herz-Jesu“ Gotteshaus.

Pfarrer Bank, der „Steinsucher“

Nachdem der Domberg in Bamberg anfangs der 50er Jahre grünes Licht zum Kirchenbau gab, war der Pfarrer wiederholt nach dem Frühgottesdienst mit „dem Zügla“, der Eisenbahn, unterwegs, um einen passenden Stein für das vorgesehene Gotteshaus zu suchen. Er fand den besten Stein, einen gelben Natursandstein, ähnlich wie der von der Basilika Vierzehnheiligen. Er ließ diesen Sandstein aus einem Steinbruch bei Wolfsloch, in der Nähe von Hochstadt, sogar in der Bundesmaterialprüfstelle in Nürnberg auf Härte und Witterungsbeständigkeit prüfen. Auf die ausgezeichnete Benotung war Bank sehr stolz.

Und so schaffte Pfarrer Bank dieses prächtige Gotteshaus, dessen äußere Wuchtigkeit und dessen gefälliger Baustil sowie der leuchtende Sandstein mit den aufwändigen Steinmetzarbeiten dazu beitragen, das Wort Gottes sichtbar zu machen. Bald wurde im Volksmund das Bauwerk ehrenvoll zum „Dom des Frankenwaldes“ erhoben. Auch deswegen, weil es damals der größte Kirchenbau zwischen der damaligen Zonengrenze bei Ludwigsstadt bis hinunter nach Vierzehnheiligen war. (Zu betonen ist: Es standen damals noch nicht die ähnlich großen Kirchenbauten von Ludwigsstadt, Steinbach a. W. und Reichenbach/Haßlach.)

Romanik zwischen Rom und Pressig

Was hat die Kirche „Sankt Paul vor den Mauern Roms“ mit dem Neubau der „Herz-Jesu“ Kirche in Pressig zu tun!?

 Der Ortsgeistliche, Pfarrer Georg Bank, führte in der Nachkriegszeit mehrere Studien- und Pilgerfahrten nach Italien durch. Vornehmlich in das Zentrum der Christenheit, nach Rom in den Vatikan. Dabei hat man auch die Kirche Chiesa „San Paolo fuori le Mura“ zu deutsch, die Kirche „Sankt Paul vor den Mauern“ besucht, in der sich u. a. das Grab des Apostelfürsten, dem hl. Paulus, unterhalb des Altars, befindet.

Baustil, Architektur und Innenausstattung haben Pfarrer Bank derart inspiriert, dass er viele dieser Aspekte bei der Planung der Pressiger Kirche berücksichtigt und umgesetzt hat. Bei mehreren Bauelementen beider Gotteshäuser kann man dies bei genauer Betrachtung nachvollziehen.

Kirchenweihe, am Fest Maria Geburt

Die Weihe der neuen „Herz-Jesu“ Kirche zu Pressig fand am 8. Sept. 1957 durch Se. Exzellenz, dem hochwürdigsten Herrn Weihbischof Dr. Artur Michael Landgraf aus Bamberg statt.

In der Urkunde im Grundstein ist festgehalten: „Das Gotteshaus ist geweiht dem heiligen katholischen Glauben und seinen lebensspendenden Geheimnissen und der Ehre unseres Gottes insbesondere dem heiligsten, liebenden Herzen Jesu, ebenso wie sein kleinerer Vorgänger die Notkirche, die bis jetzt 44 Jahre standgehalten hat und damals mit so viel Begeisterung und Opfermut errichtet wurde. Möge uns die besondere Schutzherrschaft des göttlichen Herzens wie bisher durch die gefahrvollen Zeiten sicher hindurch führen zur glücklichen Ewigkeit“.

Als Geschenk an die Gemeinde überbrachte der Weihbischof Reliquien von drei frühchristlichen Märtyrern mit, die in den Altar eingemauert wurden.

Es handelt sich um die Reliquien:

  • des Heiligen Clemens, Papst und Märtyrer, gest. 101 n. Chr., Festtag: 23. November
  • des Heiligen Faustus, genannt Faustinus, Märtyrer, gest. Anfang d. 2. Jh. Festtag: 15. Februar
  • Heiligen Amanda